Das Geklapper der Hufe hat mich aufschauen lassen. Von meinem Schreibplatz am Küchentisch habe ich links den Weg im Blick, so kann ich schnell die Treppe hinunter, wenn ich das Postauto sehe. Heute sollen meine Notizbücher kommen. In Kyritz habe ich zwar Großraumminen gefunden, aber keine gescheiten Notizbücher. Die Luft ist frisch. Wassertröge und Gießkannen sind gut gefüllt. Da ist ganz schon was heruntergekommen. Die Bohnen klettern emsig in die Höhe. Eine Tomatenpflanze möchte sich legen, das muss verhindert werden. Für ein paar Minuten hat sich die Sonne blicken lassen, jetzt sieht es schon wieder nach Regen aus. Andare al lavoro.

Bevor ich mich hier am Küchentisch niedergelassen habe, musste ich mir noch schnell einen kleinen Film von Eleonora und Christian ansehen, einem italienischem Paar, das auf einem kleinen Berg in der Nähe von Turin ein autarkes Leben versucht und via Youtube andere daran teilhaben lässt. Ich bin fasziniert von Menschen, die so etwas probieren oder seit Jahren bereits leben. Ich folge einer deutschen Frau in Schweden, einem britischen Paar in Portugal, diesen beiden in Italien, schaue auch mal hier- und dorthin. Einzelkämpfer, die eine Vision haben, die abseits der gängigen Pfade leben, das finde ich spannend. Zumindest aus der Ferne. Ich selber möchte kein Land roden, kein Haus instand setzen oder neu bauen. Vielleicht würde ich einen Baum pflanzen.

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