mit der Mannheimer Freundin, dann fährt Frau J. sie zum Bahnhof. Schön war es. Wieder zu kurz. So ist es ja immer. Hoffentlich funktioniert die Klimaanlage im Zug. Wir haben hier mittags schon 30 Grad. Göttin sei Dank findet der Workshop mit Stefan Bassir vor der Kirche statt. Tische und Stühle stehen unter dem großen Baum, bis zum späten Nachmittag weht hier immer ein kleiner Wind. Und dann geht es auch schon los. Stefan erklärt das Procedere, gibt Hinweise, kommt mit immer neuen Ideen und Materialien. Geduldig und zugewandt. Ein guter Lehrer. Ein inspirierender Künstler.

Mit Wachsstiften bearbeiten wir die weiße Fläche von unterschiedlich großen Spanplatten, darüber kommt dann Leim oder Farbe, und nachdem die Oberfläche trocken ist, wird das Ganze mit Schleifpapier oder Metallbürsten wieder abgetragen. Neue Muster entstehen, der Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden. Es kann Sand eingearbeitet, andere Materialien oder Farben können benutzt werden. Eigentlich ein andauernder Prozess der Selbsterkundung. Wann ist es fertig? Bin ich irgendwann so weit? Oder brauche ich noch Stunden? Tage?

Später versuchen wir uns an Objekten aus Alufolie. Es wird geknüllt, wieder auseinander gezerrt, geknetet, gewalkt, verdichtet, bemalt. Rein theoretisch könnten nach dem Einsatz von Schleifwerkzeugen ähnlich luftige Werke wie jene von Stefan entstehen, aber das würde mehr Zeit und zumindest in meinem Fall auch mehr Können – oder mehr Übung – erfordern. Egal. Es macht Spaß. Genauso wie das Formen von Figuren, Masken, Blättern aus einer Pampe, die an Ton erinnert, aber kein Ton ist, und die man nicht brennen muss. Hätten wir mehr Zeit, würden wir mit Beton arbeiten, aber da dauert das Trocknen so lange. Nach viereinhalb Stunden bin ich erledigt, erschöpft, fix und, aber sehr, sehr froh und inspiriert. Geradezu glücklich.

 

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