in den Garten. Meine nackten Füße auf feuchtem Gras. Wie ich das liebe. Die Tomaten bekommen Wasser, auch für die Bohnen ist noch etwas übrig. Gestern Abend hat der Hausmann die ersten gepflückt und auch gleich zubereitet, damit er etwas abbekommt, bevor er wieder nach Berlin verschwindet. Sehr lecker. Heute muss ich einkaufen, da hilft alles nichts. Beim Radeln übe ich laut Rilkes erste Duineser Elegie. Ich weiß, es ist traurig, aber mehr als ein Viertel kann ich immer noch nicht. Doch ich bin frisch inspiriert. Von Markus Grimm und seinem Kanal „Literatur ist Leben“. Den ich hiermit empfehle.

Markus Grimm ist Autor, Stadtschreiber von Sommerhausen, Schauspieler, Youtuber. Und was ich ganz besonders interessant finde – Theologe. Könnte man vielleicht drauf kommen, wenn man sich seine Überlegungen zu Rilkes Elegien anhört. Dabei habe ich nicht nur interessante Details zur Entstehung erfahren, ich habe mich vor allem über das Heilige gefreut, das da so unvermittelt aufblitzte. Ein Kanal für alle, die sich gern inspirieren lassen. Verrisse gibt es nicht. Ich überlege tatsächlich, „Don Karlos“ zu lesen. Von diesem Drama erzählt Markus Grimm in einer anderen Folge, dabei schwärmt er auch von einem Fernsehspiel von 1984, in dem der junge Robert Atzorn den Marquis von Posa spielt. „Ich bin …nicht vorbereitet, was ich als Bürger dieser Welt gedacht, in Worte ihres Untertans zu kleiden… Ich kann nicht Fürstendiener sein.“ Wenn mich nicht alles täuscht, war dies derselbe Marquis, der auch Gedankenfreiheit forderte.    

Zum Sonnenuntergang dann wieder ins Wehr. Wo schon junge Leute mit Hunden sitzen. Ich fahre zum üblichen Platz. Der leichte Wind nach der Hitze des Tages sehr angenehm. Ab und zu höre ich Stimmen, etwas platscht aufs Wasser. Die Pferde schnauben. Stare fliegen Formation. Und die Pappeln….die rascheln natürlich mit den Blättern.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*