auf der Wiese noch drei Rehe. Sie kommen morgens, mittags, abends. Regen stört sie nicht. Jetzt sitzt dort ein Fuchs und schaut sich interessiert um. Ich beobachte ihn eine Weile mit dem Fernglas, bewundere die prächtige Lunte. Gemächlich schlendert er Richtung Waldrand. Die weißen Punkte, die ich dort entdecke, sind tatsächlich große Schirmlinge. Ich werde sie nicht ernten. Für die Zubereitung bräuchte ich Eier. Die letzten haben wir gestern weich gekocht zum Frühstück gegessen, der Hausmann und ich. Das letzte Frühstück, bevor er wieder in die Stadt entschwunden ist.

Noch während des Essens hat mich der von mir befürchtete Asthma-Anfall erwischt, der sich in den letzten Jahren oft im Verlauf einer Bronchitis eingestellt hatte. Schön ist es nicht. Für den Beobachter nicht, für die hilflos nach Luft schnappende schon gar nicht. Als alles vorbei war, zitterte ich innerlich noch eine Stunde.

Nach einem Anfall sollte man Anstrengungen vermeiden. Das muss man mir nicht extra sagen. Und so saß ich still am Fenster und las mit zunehmender Begeisterung den Briefwechsel zwischen dem Herrn W. und mir, den ich vorgestern beim Sortieren alter Textdateien – Kolumnen, Anfänge, Skizzen – gerade mal grob überflogen hatte. Was haben wir uns für schöne Briefe geschrieben. Selbst wenn man das ganze Hin und Her außer acht lässt – wir haben uns alle zwei Monate getrennt, kamen wieder zusammen – bleiben sie schön. Tiefsinnig. Mal heiter, mal melancholisch, oft auch komisch. Am Ende wurde ich von einer großen Zuneigung für die beiden Schreiber überschwemmt. Ach Menno. Hättet Ihr euch nicht ein bisschen mehr Mühe geben können? Mühe allein genügt leider manchmal nicht. Wer wüsste das besser als ich.

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